systhema 2013/2

Mythos Konsequenz – Zur Wirkungslosigkeit von Strafe, von Macht und Ohnmacht in der Erziehung

mit Frank Natho (Autor)
ISBN 0934-7720
11 Seiten, S. 114-124

Die Ansätze in der Erziehung haben sich im letzten Jahrhundert radikal verändert. Waren die Erziehungsansätze in der Mitte des letzten Jahrhunderts noch durchweg machtzentriert und gehorsamkeitszentriert, so bildete sich in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr ein demokratischer, partnerschaftlicher Erziehungsstil heraus. Doch bei genauerem Hinsehen basiert die Autorität von Lehrenden und Erziehenden in der Schule, im Heim und auch in vielen Elternhäusern noch auf verschiedenen Machtritualen und Machtansprüchen. Manchmal haben sich die Begriffe nur äußerlich verändert, ihre Inhalte aber sind geblieben. Der Begriff Konsequenz ist dafür ein gutes Beispiel, er steht in Erziehungszusammenhängen sehr oft für Strafe und Bestrafung, also für Machtausübung. Doch gerade die Bestrafung ist die am wenigsten wirksame Erziehungsmethode wie Neurobiologen in den letzten Jahrzehnten erkannten. Im Folgenden sollen einige Aspekte einer machtfreien Pädagogik und Erziehung beschrieben und die Realität und Wirkung der sogenannten Konsequenz diskutiert werden.

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